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Tschernobyl

Tschernobyl

Spezial: Tschernobyl 2018

Zugang für Tschernobyl Reisegruppe


Tschernobyl 360°

Die ersten Bilder zeigen das Grundstück und Haus einer dort noch lebenden Frau mit ihrem Mann. Ca. 1 Jahr nach der Katastrophe 1986 kehrten 140 Siedler wieder zurück in ihre Dörfer in der Sperrzone.

Die Fischzucht befindet sich sehr nah am Kraftwerk. Es gab noch ein paar Gläser mit eingelegten Fischen und ein Feuerwehrauto.

Für die zwei weiteren Reaktoren der dritten Ausbaustufe musste natürlich ausreichend Kühlung her. Da der anliegende Kühlteich nicht mehr vergrößert werden konnte, sollten weitere Kühltürme errichtet werden. Dieser Kühlturm war schon fast fertig gestellt, als sich der Unfall ereignete. Als der Unfall passierte, war der Hafen noch nicht ganz fertig gestellt. Dieser sollte mit seinen vier Kränen den weiteren Ausbau der Reaktorblöcke ermöglichen, wurde dann aber hauptsächlich für das Baumaterial des Sarkophag benutzt.

Hier fangen wir mit dem Rundgang durch die Stadt Prypjat an. Zu sehen sind eine Schwimmhalle mit angrenzender Sporthalle, eine Schule und ein Kindergarten.

Der Rummelplatz wurde 1986 für die Feierlichkeiten am 1.Mai errichtet. Aufgrund des Unfalls konnte dieser aber nie in Betrieb genommen werden. Nur das Karussell lief schon ein paar Tage vorher. Der Kulturpalast war sozusagen das Herz Prypjats. Hier fanden Theateraufführungen, Versammlungen, Ausstellungen und weitere kulturelle Veranstaltungen statt. Mit seiner Fensterfront und der Größe ist der Kulturpalast ein wirklich beeindruckendes Gebäude.

Vom Kino Prometheus geht es zum Café Prypjat. Noch immer sind hier die Buntglasfenster vorhanden. Früher konnte man hier auf der Terrasse die Schiffe beobachten, die am dortigen Anleger ankamen. Weiter geht´s zu einem Klaviergeschäft, zu einer Post und zum Supermarkt.

Hier seht ihr eine Poliklinik mit Zahnarzt und Dentalabor. Im Eingangsbereich lag noch eine Mütze eines Feuerwehrmannes von damals. Unser Dosimeter zeigte hier mehr als 102 Microsievert. Zur Info: In Deutschland liegt die durchschnittliche Strahlenbelastung pro Jahr bei 2,1. Weiter geht es über den Yachthafen und Anleger, welcher ursprünglich beim Café Prypjat war und hierher abgetrieben ist, zu einem Sanatorium.

Hierbei handelt es sich um ein großes Gelände mit verschiedenen Gebäuden, die alle zu einem Krankenhauskomplex gehören. Unter anderem kann man hier die Pathologie, die Entbindungsstation und OP-Säle sehen. Das Krankenhaus war damals die erste Anlaufstelle für die verstrahlten Feuerwehrleute. Leider kannte man die Symptome und evtl. Behandlung der Strahlenkrankheit zu dem Zeitpunkt nicht. So wurden die Menschen dort für einen Tag behalten und dann weiter nach Moskau gebracht.

In der Oberschule findet man noch viele eingerichtete Klassenzimmer und Unterrichtsmaterialien. Hier gab es auch Kriegsführung und Waffenkunde als Unterrichtsfach, inkl. eigenen Waffen(schrank).

Nun betreten wir eine etwas abgelegenere Zone. Das sogenannte "Tschernobyl II". Es handelt sich um ein militärisches Gelände mit dem wohl bekanntesten sowjetischen Überhorizontradar "Duga 3". Das Gelände ist wie eine kleine Stadt. Es gibt eigene Wohnblöcke für die Angehörigen, Kindergarten, Krankenhaus, Schulen, ... Auf den ersten Bildern beginnen wir auf dem zentralen Platz, besuchen die Kaserne, die Fahrschule ein Kontrollgebäude mit Serverräumen und Besucherzentrum und die Kühlanlage/Heizanlage für die Antennen.

Die DUGA 3 wurde gebaut, um möglischt früh Raketenstarts in Europa und Amerika zu erkennen. Der Sender arbeitete auf häufig wechselnden Frequenzen zwischen 7 und 19 MHz bei einer Leistung von 10 MW ERP. Die Anlage ist auch unter dem Namen Woodpecker bekannt, weil die Signale sich wie das Klopfen eines Spechtes anhörten. Von 1976 bis 1989 war sie in Betrieb.

Auch hier gab es alles, was die Familienangehörigen und Soldaten zum täglichen Leben brauchten. Es gab Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Wohnblöcke. Die "Stadt" wurde extra für die Arbeiter, Soldaten und Familien angelegt, die an der DUGA gearbeitet haben und diese betreiben sollten. Auf den letzten Bildern ist ein Ferienlager mit den bekannten Motiven von "Hase und Wolf" bzw. "Nu, pogodi!" zu sehen.